Feldmark Prozession 2014

Feldmark Prozession 2014

Am Sonntagmorgen wurde in einer Feldmark Prozession um eine reiche Ernte gebeten.
Pfarrer Werner Beule begrüsste zuvor in einem Gottesdienst eine grosse Anzahl Gläubige.
In seiner Predigt sprach Pastor Beule vom Säen und Ernten.

Die Predigt im Wortlaut:

 

Kennen Sie das Gefühl, dass vieles umsonst ist, liebe Mitchristen?

Gerade wenn wir sehr viel investiert haben, tut uns das weh. Das geht uns auch manchmal in der Seelsorge so.
Es ist das Gefühl: Da war manches umsonst, manches vergeblich.

Natürlich wäre da genauer zu schauen, ob es wirklich vergeblich war. In einem ägyptischen Grab fand man einmal ein paar Körner, die sich wie durch ein Wunder gehalten hatten. Obwohl sie mehrere tausend Jahre alt waren, brachten sie doch Frucht, als man sie in den Boden pflanzte. Die Kraft war ungebrochen.

Könnte das auch bei einigen so geschehen, die  einmal positive Erfahrungen gemacht haben? Dass nach 20 oder 30 Jahren auf einmal etwas von dieser alten Saat neu aufbricht? Wir hoffen es und es wird wohl auch gelegentlich passieren.

Es ist die Erfahrung, die Jesus auch mit diesem Gleichnis anspricht. Von der ausgesäten Saat geht längst nicht alles auf. Und einiges geht sehr schnell auf, verdorrt dann aber wieder, weil es keine Wurzeln hat.

Wichtig ist dabei, das Positive zu sehen: Nicht alle Saat geht verloren. Gewiss, einiges geht leider nicht auf und das ist belastend, gerade wenn viel Mühe darin steckt.

Aber es geht auch Saat auf. Es kommt vor, dass die Saat Frucht bringt. Manches davon sehen wir vielleicht nicht einmal.

Das Gleichnis von der ausgestreuten Saat ist wunderschön anschaulich. Es kann uns einiges zeigen, was in der Seelsorge wichtig ist.

Offenbar braucht es den Sämann, der einfach großzügig in die Breite hinein streut. Der nicht nur genau schaut, wo es Frucht bringen könnte, sondern einfach ausstreut. Natürlich weiß er darum, dass einiges nicht aufgehen wird. Vielleicht sieht er aber nicht immer, wo das gute Erdreich ist.

In der Seelsorge brauchen wir auch die Ereignisse, in denen wir einfach in eine größere Breite hinein wirken können. Wo wir einfach versuchen, den Menschen etwas mitzugeben. Und uns nicht sofort darum kümmern müssen, ob es auch aufgeht. Das kann z.B. bei der Vorbereitung auf die Kommunion oder die Firmung sein.

Vielleicht sind manche Menschen  in diesem Moment offener für einen religiösen Impuls, für die Begegnung mit Gott.

Vielleicht machen wir uns manchmal zu sehr die Sorgen, ob es auch wirklich aufgeht und überlassen Gott zu wenig, dass er was bewirken kann.

Wenn wir säen, wird einiges nicht aufgehen, einiges aber doch.

Es ist dann wie im Gleichnis wichtig, nicht nur auf das zu schauen, was aufgepickt wird oder in der Sonne verdorrt. Wichtig ist  zu sehen, wo die Frucht wächst. Nicht alles ist umsonst, was wir tun. Wenn wir aussäen, wird irgendwo immer wieder die Frucht wachsen. Nicht so viel, wie wir möchten. Wir müssen es nur als normal ansehen, dass nicht alles aufgehen kann. Dann gewinnen wir die Freiheit, nach der Frucht zu suchen, und sei es auch nur wenig.
Und der Boden muss offen sein, damit Gott in einem Menschen ankommen kann. Wenn der Boden nicht gut ist, besteht keine Chance. Es gibt Menschen, die werden wir einfach nicht erreichen. Leider.

Aber es gibt auch die Menschen, die offen sind. Müssen wir sie vielleicht noch mehr suchen?

Es kann auch sein, dass der Boden manchmal verschlossen und manchmal offener ist. Es gibt Zeiten, da können wir mehr erreichen und solche, da können wir nicht viel erreichen.

Das Gleichnis will Mut machen, die Saat immer wieder auszustreuen. Manches wird umsonst sein. Und es ist eine Kunst, damit umgehen zu lernen. Sich dadurch nicht niederdrücken zu lassen. Jesus macht uns schon vorher darauf aufmerksam, dass es so ist.

Wenn wir uns nicht entmutigen lassen, ernten wir aber auch die Frucht.  Die Vorhersage Jesu ist da sehr nüchtern und realistisch. Das kann für uns auch entlastend sein.

Manchmal nur dreißigfach. Manchmal sogar sechzigfach – ja und ab und zu sogar hundertfach. Da lohnt es sich, auch das andere auszuhalten.

Mit der Schöninger Blaskapelle ging es dann zu 4 Stationen am Römerweg zum Heiligen Häuschen Derexelius, am Alten Kreuz bei Mennemeier, beim Kreuz am See und bei Kellners an der Lippestrasse.

Dazu gibt es aber schon einmal die Bilder

 

 

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