Die christliche Verewigung ist ein Geschenk Gottes

 

Liebe Schwestern und Brüder,

Besonders herausragende Schauspieler, Sportler und Musiker
werden gern als „Star“ bezeichnet. Fans hängen sich Poster
in ihre Zimmer und immer wieder werden solche Stars verewigt
durch eine Unterschrift, einen Hand- oder Fußabdruck,
als Namensgeber für eine Straße oder eine Institution oder
mit einem eingelassenen Stern im Bürgersteig von Los Angeles.

 

 

An Allerheiligen feiern wir die Stars der Christenheit. Poster von Heiligen sieht man selten, dafür gibt es von vielen Heiligen unzählige Figuren und Bilder. Wir würden allerdings nicht sagen, sie wären dadurch verewigt. Als Christen wissen wir um die Unbeständigkeit und Vergänglichkeit von menschlichen Werken. Verewigt sein heißt auch, weit über den Tod hinaus bekannt, ja lebendig zu sein. Und das sind unsere Heiligen, wenn auch auf eine ganz andere Weise. Es ist nicht nur ihr Name, der bekannt bleibt. Wir glauben, dass sie das ewige Leben bei Gott erreicht haben, ihm ähnlich sind und ihn sehen, wie er ist.

Die christliche Verewigung ist also ein Geschenk Gottes.    

Die hl. Schrift verspricht uns, dass dieses Geschenk jeder erhält, der es sich von IHM erhofft. Der Mensch heiligt sich und wird Gott ähnlich durch die Hoffnung auf das Leben bei IHM. Ist das alles, kann man da fragen? Ich muss nur hoffen und schon habe ich den Himmel gewonnen? Und tatsächlich, mehr ist es nicht. Denn in der Hoffnung ist schon enthalten, dass ich an dieses ewige Leben glaube. Und wenn ich wirklich von Herzen hoffe und glaube, dann muss sich das zeigen. Liebe muss in meinem Leben sichtbar werden. Eheleute sind Liebesexperten, denn sie haben sich versprochen, sich das ganze Leben zu lieben, zu achten und zu ehren. Aus Erfahrung wissen sie, dass es oft nicht gelingt, dem anderen in Liebe zu begegnen. Wenn jemand aber die Hoffnung in sich trägt, wird er sich mit dieser Situation nicht zufrieden geben, sondern immer weiter daran arbeiten, heilig zu werden. Es ist genau diese Haltung, die alle Heiligen gemeinsam haben. So unterschiedlich ihr Leben war, so verschieden ihre Worte und Taten, der Antrieb für ihr heiliges Leben war diese Hoffnung.  

Liebe Schwestern und Brüder,

          Solange wir die Hoffnung im Herzen tragen und konsequent versuchen, nach ihr zu leben, schreiten wir voran auf dem Weg der Heiligkeit. Wir dürfen bei all unserer Unzulänglichkeit hoffen, Gott zu sehen, wie er ist. Wir dürfen freudig erwarten, IHM ähnlich sein, ein Star Gottes. Und vielleicht bekommen wir auch einen Stern im Bürgersteig des Himmels.

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