Schnadgang 2012

Durch das Schlafzimmer, durch den See ca. 70. Meter
und dann nach links Richtung Niggemeiers geht die Grenze
zwischen Mantinghausen und Boke
sagen Heinz und Willi
und 54 Teilnehmer lauschten beim Schnadgang ihren Ausführungen.

 

 


Nachdem jetzt die Fusspflege äusserst erfolgreich war, kann ich euch auch den Rest der Geschichte erzählen.

 

Nachdem Franz Josef Kellner am Heimathaus die Teilnehmer am schnadgang begrüsst hatte, ging es zum 1.- Kontrollpunkt an der Lippe, zu Jassmeiers Schleuse.

über Stock und Stein, Stacheldraht und Maisfelder ging es dann zum Kontrollpunkt im Dreieck Holsen-Mantinghausen-Boke. Wie man dabei das Hindernis Stacheldraht fachmännisch und ohne Blessuren überwindet hat uns Heinz gezeigt. Es geht aber auch anders. Naja was jetzt eleganter aussieht, mag ich nicht beschreiben wollen. Letztendlich haben alle das Hindernis mit Bravour gemeistert.

das Paoläsen gehört zur Tradition. Alle Neubürger haben dabei gelobt, die Schnad in Ehren zu halten.

 

nach einer Kurzen Rast bei Schniedermeier´s auf´em Hof ging es dann an die letzten Grenzen. Josef erklärte den Teilnehmern an der ehemaligen Ausgrabungsstätte. dass dort Gegenstände aus Urzeiten gefunden wurden, die man heute im Heimathaus besichtigen kann. Darunter sind auch Mammutstosszähne und Knochen.

Vom Römerweg zum Hudeweg wo Willi Heinrichsmeier die Schnadgänger mit einem kleinen Umtrunk gegrüsste und uns erklärte, dass die Grenze durch sein Schlafzimmer Richtung See und dann links, nach Platten Hannes weiter geht.

Über den Nord/Östlichen Grenzverlauf ging es dann über die Sudhägerstrasse zurück zum Heimthaus auf eine Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen.
Ein herrlicher Tag hatte damit seinen krönenden Abschluss gefunden.

Die Bilder dazu. Viel Spass beim Nachbetrachten

 

Was aber ist eigentlich der Schnadgang und was bedeutet er?

Unter Wikipedia gibt es dazu folgenden Eintrag

Der Schnadegang, mitunter auch Schnadezug, Schnatgang oder Schnadgang, in Hessen auch Grenzgang oder Grenzegang genannt, ist in zahlreichen Gemeinden, vor allem in Westfalen und Hessen sowie in der Stadt Osnabrück (Niedersachsen) ein wiederbelebter alter oder seit Jahrhunderten bestehender Brauch der Grenzbegehung. „Schnade“, niederdeutsch auch „Snat“ oder „Schnaot“, ist verwandt mit „Schneise“ und bedeutet Grenze.

Zurückzuführen sind die Rundgänge auf Streitigkeiten der Orte wegen angeblicher oder tatsächlicher Grenzverschiebungen.

Früher dienten Waldschneisen, Bäche, Hecken oder Gräben als Grenzmarkierung. Bis zum 17. Jahrhundert dienten zur Markierung auch eigens gepflanzte Bäume, in die man mit der Axt ein Kreuz hineinschlug, dann ging man zur Verwendung von Grenzsteinen (Hütesteinen) über. Diese bestehen häufig aus einem anderen Material als die Gesteine aus der Umgebung, damit man die Grenzsteine besser von den natürlichen Steinen unterscheiden kann.

Um die Korrektheit der Gemeindegrenze zu kontrollieren, die Grenzmarkierungen freizuschneiden und den neuen Bürgern die Kenntnis über den Verlauf der Grenzen zu vermitteln, fand anfangs eine amtliche Grenzbegehung statt, die dann alle ein oder zwei Jahre wiederholt wurde und mit der Zeit zu einem Volksfest mit teilweise bis zu mehreren 10.000 Besuchern wurde, so zum Beispiel in Asbeck (Münsterland), Bad Sassendorf, Biedenkopf, Brilon, Cappel, Buchenau (Lahn),Geseke, Herdecke, Dorfwelver, Ense, Goßfelden, Arnsberg, Neheim-Hüsten (Arnsberg), Meschede, Moritzberg (Hildesheim), Salzkotten, Warstein, Wetter, Wickede (Ruhr), Wollmar und seit neuester Zeit auch in Dodenau. In Neuenrade im märkischen Kreis ist ein Schnadegang von 1450 schriftlich überliefert.

Vielerorts wurde und wird der Schnadegang zum Anlass genommen, Neubürger der Stadt zu "poaläsen". Dabei wird der zu "Poaläsende" von einigen Schnadgängern ("Schnadloipers") angehoben und über einen Grenzstein gehalten. Dann wird sein Hinterteil ("Ääs") auf den Stein ("Poal") mehrmals aufgetitscht. Damit soll dem Neubürger der Standort des Grenzsteins nachhaltig bewusst gemacht werden. Gepoaläste Gemeindemitglieder werden "Poalbürger" (Alteingesessene) genannt. In einigen Städten werden hierbei festgelegte Sprüche oder Worte gerufen. Der Gepoaläste revanchiert sich für die Aufnahme in die Gemeinde mit einer Getränkespende am nächstgelegenen Rastplatz des Schnadegangs.

 Den ganzen Artikel gibt es hier bei Wikipedia

 

 

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