Landwirtschaft

Anton Richter 

Franz Steffensmeier

Das Pflügen in den 50. und 60zigern war eine Herausforderung. Ackerflächen von 100 und mehr Morgen wurden genauso mit Pferden,- Ochsen oder später mit den ersten Tracktoren gepflügt, wie Flächen mit weniger Morgen.

Aber was bedeutet eigentlich der Bergriff die "Morge".

Der „Morgen" ist ein altes Flächenmaß, das vor allem in der Landwirtschaft Gebrauch fand und noch findet. Ursprünglich war es die Fläche, die mit einem einscharigen Pferde- oder Ochsenpflug an einem kühlen Vormittag gepflügt werden konnte. Diese Größe ist von Region zu Region anders, liegt jedoch meist zwischen einem viertel und einem halben Hektar (10.000 m2). In manchen Gegenden Deutschlands (v. a. Norddeutschland) waren aber auch Morgen von rund 10.000 m² und mehr gebräuchlich.

Im 20. Jahrhundert setzte sich dann der metrisierte Morgen des Norddeutschen Bundes von 2500 m2 (1/4 Hektar) durch. Offiziell wird der Morgen heute in der Landwirtschaft nicht mehr verwendet, sondern der Hektar. Viele alte und einige junge Bauern rechnen ihre Fläche aber auch heute noch in Morgen. Ein weiteres veraltetes landwirtschaftliches Flächenmaß ist das Ar, welches eine Flächengröße von 100 m2 beschreibt.

Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe regionale Flächenmaße:

Tagewerk (2500 bis 3600 m2): Jene Fläche, die an einem Tag (von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang) mit einem Ochsenpflug bearbeitet werden konnte. Verwendung in Bayern und Baden.

Joch (3600 bis 4000 m2): Vorrangig in Süddeutschland und Österreich verwendet.

Diemat (5700 m2): In Ostfriesland gebräuchlich.

Quelle.:
Jörg Planer
Diplom-Agraringenieur

Joomla! is Free Software released under the GNU/GPL License.